Neurodermitis – Schutz. Pflege. Balance.

Neurodermitis – auch bekannt als atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis – ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die häufig bereits im Säuglingsalter erstmals auftritt und dann ein Leben lang bestehen bleibt. In Deutschland sind rund 4 Mio. Menschen betroffen.

Die Erkrankung verläuft meist in Schüben, wobei das Immunsystem überempfindlich auf an sich harmlose äußere Reize (Provokationsfaktoren) reagiert. Zu diesen gehören Pollen, Tierhaare, Duft- und Pflegestoffe, Nahrungsmittelbestandteile (wie Zusatzstoffe, Gluten, Nüsse, Hühnereiweiß) sowie mechanische Reize wie kratzige Pullover. Auch belastetes Wasser, trockene Zimmerluft oder übermäßiges Schwitzen können Auslöser sein. Auf akute Phasen folgen oft beschwerdefreie Intervalle.

Patienten mit Neurodermitis leiden häufig unter einer beeinträchtigten Barrierefunktion der Haut. Sie verliert schneller Feuchtigkeit und Fremdstoffe können leichter eindringen. Hinzu kommt eine deutlich erhöhte Entzündungsbereitschaft. Überaktive Abwehrzellen provozieren Entzündungsprozesse, die Histamin-Ausschüttung wird angeregt und starker Juckreiz ausgelöst. Typische Symptome sind extrem trockene und empfindliche Haut, die zu Rötungen in Ellenbeugen, Kniekehlen, Nacken und Kopfhaut neigt. Auch Stirn, Augenlider, Arme und Hände sind betroffene „Schwachstellen“.

Neben der Vermeidung auslösender Faktoren ist die konsequente Pflege der Haut essenziell, um die Schutzbarriere zu stärken. Ziel ist es, die Häufigkeit und Intensität der Ekzemschübe zu reduzieren. Der gesamte Körper (nicht nur betroffene Hautstellen) sollte auch in schubfreien Phasen ein- bis zweimal täglich eingecremt werden. Inhaltsstoffe wie Hafer, Nachtkerzenöl, Boswellia und Ballonrebe haben sich als besonders wirksam erwiesen. In akuten Phasen kommen in der klassischen Therapie oft entzündungshemmende Wirkstoffe wie Cortison zum Einsatz – diese sollten jedoch nur kurzfristig angewendet werden.

In der Regulationsmedizin spielt die Darmflora eine zentrale Rolle. Da sich über 70 % der Antikörperproduzierenden Zellen im Darm befinden, ist die Zusammensetzung der Darmbakterien entscheidend. Prä- und Probiotika können helfen, die individuelle Balance wiederherzustellen. Auch der Status von Zink und Vitamin D sollte überprüft werden, da beide Nährstoffe für ein gesundes Immunsystem unerlässlich sind. Besuchen Sie uns gerne in unserer natürlich-Apotheke zum individuellen Beratungsgespräch.

natürlich-Hautwissen
Unsere Haut besteht aus drei Schichten: der Epidermis (Oberhaut), der Dermis (Lederhaut) und der Subcutis (Unterhaut mit Fettgewebe). Die oberste Hautschicht – auch als Hautbarriere bekannt – erneuert sich ungefähr alle 28 Tage. Über die Dermis ist die Haut mit dem gesamten Organismus (Hormonsystem, Nährstoffhaushalt, Immunabwehr) verbunden.